Dienstag, 5. April 2011

Schneider-Ammann

Ha, mein Chef trifft morgen Bundesrat Schneider-Ammann in Delhi. Ich hatte schon fast vergessen, dass der ja Schweizer Bundesrat ist.

Habe soeben mit der Schweizer Botschaft telefoniert und sie laden mich zum Nationalfeiertag am ersten August ein.

Montag, 4. April 2011

Wiedersehen in Bhopal

Es hat geklappt und meine Zugtickets nach Bhopal wurden kurzfristig bestätigt. So fuhr ich also mit Geschenken schwer beladen per Nachtzug nach Bhopal, wo mich Salman am Bahnhof abholte. Die Freude am Wiedersehen nach 5 Jahren war riesig. Salmans ganze Familie freute sich und es war ein Fest. Zu Salman's Familie gehören übrigens:
- Papa: Mohamad Inayat
- Mama: Shah Jahan Begum
- Salmans Bruder: Tosif Jahan
- Salman: mit richtigem Namen: Yaseen Khan
- Salmans Schwester Tabassum
- Salmans Schwester Neelo
- Salmans Schwester Farha (mehr zu ihr im nächsten Eintrag)
- Salmans Schwester Pari
- Salmans Bruder Azmat
- Salmans Schwester Shifa
- Salmans Brüder Shakrikh & Sharukh (Zwillinge)
- Salmans Neffe Shoaib
- Salmans Neffe Salman
- Salmans Nichten, deren Namen ich leider vergessen habe.

Die ganze Familie ist immer noch so liebenswürdig, dass es fast weh tut.
Auf Salmans neuem Motorrad sind wir dann durch die ganze Stadt gekurvt. Das läuft dan in etwa so ab: Wir chillen auf dem Sofa und Salman sagt plötzlich "let's go". Ich frage wohin denn? Und er sagt, dass er mir sein College zeigt (das wollte ich unbedingt sehen) und er vorher noch kurz beim seinem Natelanbieter irgendwelche Formalitäten erledigen muss.
Konkret:
1. Wir fahren los und nehmen noch Salmans Nichte mit, denn zuerst holen wir deren Schulzeugnis bei der Lehrerin ab (Klassenbeste in allen Fächern).
2. Wir besuchen Salman's Freund bei dessen Vater einem Schneider.
3. Zu meinem erstaunen kommt dieser auch mit aufs Motorrad und wir fahren zu dem Natel-Anbieter.
4. Zu meinem erstaunen ist das Administrative, dass es zu erldigen gilt zwei Bewerbungsgespräche für Salman und seinen Freund als Verkäufer von Internetanschlüssen.
5. Salmans Freund erhält den Job, Salman leider nicht.
6. Wir besuchen Salman's College, welches ein ehemaliger Palast ist, der nun ziemlich verfallen ist.
7. Da inzwischen Gebetszeit ist, fahren wir in die Moschee mit den zweihöchsten Türmen ganz Indiens.
8. Salmans Freund erklärt mir das muslimische Waschritual vor dem Beten:
3 x Hände Waschen, 3 x Gesicht waschen, 3 Mal Ohren Waschen, 3 x Nase Waschen, 3 x Mund Spülen, 3 x Kopf massieren, 3 x Arme waschen, 3 x Füsse waschen, fertig.
9. Nach dem Gebet bringen wir Salmans Freund nach Hause.
10. Danach besuchen wir Salmans Grundschulfreundin Sharmila, welche ich bereits aus meinem letzten Indienaufenthalt kenne und wir trinken Chai. Ich kann mit der Armut in Indien emotional ziemlich gut umgehen, doch beim Besuch von Sharmila wird mir ganz bang, denn Sharmila & ihre Mutter sind wirklich extrem arm. Im letzten Monsun wurde ihre kleine Hütte weggeschwemmt und nun wohnen sie in einem Zimmer von 6 m2 Grösse, mit Wellblechdach, ohne Möbel: Bett, WC oder Küche gibt es nicht. Und es rennt eine Maus über meine Füsse. Ich gebe Sharmila etwas Geld als Geschenk, was und beide ziemlich peinlich ist. Salman erklärt mir im Nachhinein, dass Geld geben immer ein Dilemma ist, weil es einerseits eine gross Hilfe und andereseits eine Beleidigung für den Empfänger des Gelds ist.
11. Wir fahren nach hause und ich bin ziemlich k.o und ausgetrocknet, trotz dem vielen Chai.

Am Abend schauen wir das Finale das Kricket Worldcups, wo Indien gegen Sri Lanka spielt. Langsam verstehe ich sogar die Regeln. Salman ist übrigens glaube ich der einzige Inder, der sich nicht für Kricket interessiert.
Indien gewinnt und wird seit 1983 zum ersten mal wieder Weltmeister. Ganz Indien tobt, was entsprechend laut ist.

Salman, Sharikh, Shoaib und ich liegen auf der Dachterasse unter freiem Himmer, bzw. einem riesigen Mosiktonetz und schauen uns die Feuerwerke an, bevor wir einschlafen. Salman erklärt mir, dass die kühle Nachtluft auf der Dachterasse "natural AC" ist.

Es folgt der nächste Beitrag zu: Farhas Verbrechen
Fotos kommen hoffentlich auch bald.

1'210'193'422 Inder

1.21 Milliarden Menschen Leben gemäss neuster Statistik in Indien. Das sind deutlich mehr als in allen Europäischen Ländern zusammengezählt. Somit lebt mehr als jeder sechste Mensch auf der Erde in Indien. Nach China ist Indien dasjenige Land mit der zweitgrössten Bevölkerung. Seit den 70er Jahren hat sich die Bevölkerung Indiens verdoppelt! Seit den 30er Jahren vervierfacht!

Es hat also ganz schön viel Volk hier. Und das merkt man auch.

Die neue Statistik besagt zudem auch, dass auf 1'000 indische Jungen unter 6 Jahren nur 914 Mädchen kommen. Grund für diesen Unterschied ist die Tatsache, dass weibliche Föten abgetrieben werden, um so die hohen Kosten der Mitgift bei der Hochzeit zu vermeiden.

82.1 % der Männer können lesen und schreiben, jedoch nur 65.5 % der Frauen.

Montag, 28. März 2011

Bügler

Ou, hätt ich nur nicht so sehr über die Samosa geschwärmt. Sie sind mir nämlich nicht so gut bekommen und nun rumpelts in meinem Bauch :-P.

Ich will Euch noch über den Bügler berichten. Also, um in die Wohnungen zu kommen gelangt man hier in allen Blöcken immer über die Garage ins Treppenhaus. Und in jeder Gerage hat es einen Mann mit einem kleinen Tischlein und einem Kohle-Bügeleisen. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich herausgefunden haben, das iring = ironing bedeutet. Nun werden dort also meine Hemden für 4 Rupien (10 Rappen) das Stück gebügelt. Bitte an Omi melden, dass sie beruhigt sein kann, da nun alle meine Hemden gebügelt sind :-D.

Nächsten Montag ist Telugu-Neujahr und ein Feiertag. Ich möchte darum über das verlängerte Wochenende nach Bhopal fahren. Mein Freund Salman dort, war ganz begeistert, als ich ihn anrief und wollte mich gleich für 15 Tage zu einem Besuch im Kaschmir mitnehmen. Spannend wärs natürlich schon...

Nun versuche ich ein Bahnticket nach Bhopal zu bekommen, was ziemlich schwierig ist, da alle Züge ausgebucht sind.

Guet Nacht
M

Samosa

Mmmh, Samosa ist das beste und einfachste Essen in Indien: knusprig frittierte Teigtaschen mit Kartoffel-Gemüse-Curry-Füllung.

Gibts bei uns zum Zvieri.

Samosa

Samstag, 26. März 2011

Golkonda Fort

Ausflug ins Fort...

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Dienstag, 22. März 2011

Motorradfeier mit Eiskrem

Namaste - Dschii

Heute herrscht grosse Aufruhr im Büro, da einer meiner Arbeitskollegen mit einem unausprechbaren Namen an den ich mich leider nicht mehr erinnern kann, ein neues Motorrad gekauft hat. Nun stehen alle staunend und begeistert um das Motorrad herum. Zudem hat er Eiskrem für alle gekauft, um das neue Motorrad zu feiern. Nach dieser Eiskrem-Sünde warte ich nun auf meine erste Magenverstimmung :-P.

Liebe Grüsse,
Matthias

Sonntag, 20. März 2011

Erste Eindrücke aus Hyderabad

Holi-Frühlingsfest:
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Heute ist Holi, da Frühlingsfest der Hindus, bei dem ausgelassen gefeiert wird, die Leute sich gegenseitig Farbe anwerfen und ein ein Getränk aus Milch und Marihuana konsumieren. Meine neuen Freunde hier feiern jedoch kein Holi. Sie sind vor allem Tamilen, und diese kennen dieses Fest nicht, da es in Südindien keine Tradition dafür gibt. Zudem haben sie mir heute erklärt, dass man Gewisse Holi Farben für 6 Monate nicht mehr aus Haut und Haaren herauswaschen kann und es sich schlecht macht, wenn Sie mit pinkigen Ohren ins Büro gehen.

Wenn man nicht aufpasst, dann kommt man aber trotzdem dran und wird auf der Strasse von Fremden mit Farbe bestreut, wie ich hier: :-D


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Memorial:
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Buddha:
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Speedboat fahren..
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... mit Arun
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Arun und Ifran sind meine beiden ersten Freunde hier in Hyderabad. Arun ist 26 und arbeitet wie ich bei der CII, wo er für die Berechnung von Treibhausgasemissionen zuständig ist. Er ist ein Hindu aus Tamil-Nadu. Er spricht daher Tamil und Englisch und hat sprachlich ähnlich Schwierigkeiten hier in Hyderabad wie ich, denn er versteht nur sehr wenig Telugu und Hindi. Irfan is Moslem und ebenfalls aus Tamil Nadu. Er is ein WG-Mitbewohner von Arun.

Ich erkläre Irfan, wie man Lasagne isst, denn er bestellt zum ersten Mal in seinem Leben Pasta:
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Telugu-Filmindustrie:
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Ganesha-Schrein:
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Unser Büro-Garten:
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Donnerstag, 17. März 2011

Mein Arbeitsplatz:

Zivildienst in beim Green Business Center

Hallo zusammen

Von Mitte März bis Ende August 2011 werde ich meinen Zivildienst im indischen Hyderabad absolvieren. Deshalb möchte ich diesen Blog aus meiner Praktikumszeit 2005-2006 in Indien wieder reaktivieren.
Mein Zividienst wird beim Green Business Centre der Confederation of Indian Industry (CII) stattfinden. Organisiert und koordiniert wird der Zivildiensteinsatz von Eidgenössischen Materialsprüfungs- und Forschungsanstalt EMPA. Im Zivildienst werde ich Mitarbeiter der CII und aus der indischen Industrie darin schulen, Ökobilanzen zu berechnen. Es geht darum, das Ökobilanz-Denken in der indischen Industrie zu etablieren und Ökobilanz-Datensätze für eine indische Hintergrunddatenbank zu erheben. Von Mitte Februar bis Mitte März werde ich mich bei der EMPA in Dübendorf einarbeiten, befor ich dann im März nach Hyderabad reise.

Bin gespannt, was mich erwartet.
Matthias

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